Die DIN EN 17412-1: "2021-0606 - Bauwerksinformationsmodellierung – Informationsbedarfstiefe - Teil 1: Konzepte und Grundsätze" löst den Begriff des Level of Detail (LOD) mit dem Level of Information Need (LoIN) ab. Auch die ISO 19650 übernimmt dieses Konzept der BIM-Planung. Das Informationsmanagement ist in beiden Normen ein ganzheitliches, welches den gesamten Lebenszyklus des Gebäudes berücksichtigt.
Der Einsatz des Level of Detail (LOD) in der BIM-Planung hat sich als veraltet herausgestellt, da seine Definition kompliziert ist und die Modellinhalte für jedes Projekt neu festgelegt werden müssen. Zudem fehlt häufig der konkrete Anwendungsbezug, und der Detaillierungsgrad wird nicht konsequent umgesetzt oder nicht über längere Zeiträume betrachtet. Im LOD werden die Geometrie eines Bauteils sowie zusätzliche alphanumerische Informationen beschrieben, die je nach Detaillierungsgrad variieren können.
Für das LoIN-Konzept, welches eine Dokumentation und eine eindeutige Zuordnung des Liefergegenstandes, dessen Informationstiefe und der Beteiligten beinhaltet, ist stets das Anwendungsziel entscheidend für die Informationsbedarfstiefe. Das bedeutet, dass im Projekt festgelegt wird, welche Informationen eines spezifischen Bauteils für die Planung auch wirklich notwendig sind. Unnötige Details, die für den Planungsprozess irrelevant sind, werden weggelassen, um ein Übermaß an Informationen zu vermeiden.
Zum Beispiel ist für den Einsatz einer Brandschutztür entscheidend, dass die Öffnungsmaße korrekt sind und die verwendeten Materialien die geforderte Feuerwiderstandsklasse erfüllen. Benötigt werden also Geometrieinformationen und passende Klassifizierungen sowie Nachweise. Unwichtig sind Details wie die Art der Drückergarnitur, Schließsysteme, Schließzylindertypen, Beschaffungskosten oder Wartungsintervalle.